Bußhardt mit Hamsterbacken statt Adleraug(g)en
Am vergangenen Samstagabend reiste die erste Herrenmannschaft der TTSF Hohberg in den Wein- und Erholungsort Auggen. Dort kam es zum Spitzenspiel der Verbandsliga Südbaden, zwischen den Tabellenführenden aus Hohberg und dem Tabebellen-Zweiten TTV Auggen. Die Hausherren, welche zu diesem besonderen Anlass die Werbetrommel gerührt hatten, konnten mit zahlreichen Zuschauern im Rücken, ganz befreit aufspielen. Im Team der Hohberger wurde Michael Feißt aufgrund der mangelnden Trainingspräsenz aus dem Team rotiert und durch die Hohberger Nachwuchshoffnung Luca Holub ersetzt. So konnte man aus Sicht der Hohberger zum ersten Mal in dieser Saison in Bestbesetzung antreten.
In den Eingangsdoppeln gab es zunächst eine Punkteteilung. Das Hohberger Spitzendoppel, das bis dato noch kein reguläres Spiel in der Vorrunde abgeben musste, wies das Auggener Zweier-Doppel routiniert in die Schranken. Nachdem das Hohberger Doppel 2 unterging absolvierte das neu formierte Doppel 3 der Gäste einen Auftritt wie aus dem Lehrbuch. Stoll und Huck ließen in drei Sätzen gerade einmal 4 Punkte gegen sich zu, was eine Führung von 2:1 für die Hohberger nach sich zog.
Im ersten Spiel nach seiner Zahnoperation hatte Bußhardt gleich einen kernigen Gegner vor sich. Bußhardt, der in den Wochen zuvor aufgrund seiner geschwollenen Backen nicht an den Verbandsspielen teilnehmen konnte, fehlte die letzte Spritzigkeit um sein Gegenüber zu bezwingen. Beim Stand von 3:2 erfolgte der Auftritt der in der bisherigen Saison sehr erfolgreich agierenden „Mitte“ der Ortenauer. Stoll duellierte sich mit Maric, welcher in der gesamten Runde genau wie er selbst, lediglich erst einmal geschlagen wurde. In langen Topspin-Topspin-Ralleys kämpften beide mit allen Kräften um jeden Punkt, was bei den zahlreich erschienenen Fans für Begeisterung sorgte. Erst im dritten Satz fand Achim Stoll ein Mittel gegen den sehr stark agierenden Maric und konnte das fast schon verloren geglaubte Spiel (im 4. Satz musste er einen Matchball abgeben!) umbiegen und den 0:2-Rückstand in einen Sieg ummünzen.
An der anderen Platte hatte Degen nicht Weniger Probleme. Das ausgeglichene Spiel der beiden Akteure fand die vorläufige Entscheidung im dritten Satz. Dieser wurde nach einer gefühlten Ewigkeit mit viel Anspannung auf beiden Seiten mit 18:16 für den Hohberger entschieden. Diesen Schwung übertrug er in den vierten Satz und konnte das Punktekonto seiner Mannschaft auf 5:2 aufstocken.
Hohbergs Youngster Luca Holub, der an diesem Tag sein Debut in der ersten Herrenmannschaft seines Vereins gab, „lief sich einen Wolf“. Er zeigte gute Ansätze und stellte erneut unter Beweis, dass er durch hartes Training mittlerweile Verbandsliga-Niveau erreicht hat. Leider musste er seinem Gegner zu einem verdienten 3:1-Sieg gratulieren. Das üblicherweise herrschende Übergewicht der Hohberger im Hinteren Paarkreuz konnte durch den Ersatzmann nicht ganz hergestellt werden. Holub sicherte jedoch zu, an der einen oder anderen Stelle noch zulegen zu wollen.
„Captain Huck“ spielte seine gesamte Routine aus und sorgte, genau wie Pfeiffer am Nebentisch, für einen ungefährdeten Punkt der Hohberger. Mannschaftsführer Bußhardt wollte das verloren gegangen Einzel nicht auf sich sitzen lassen. Durch taktisches Geschick konnte sich das Hohberger Eigengewächs im Entscheidungssatz gegen seinen Gegner Baumgartner durchsetzen und unterstrich erneut, dass seine Adleraug(g)en nicht an Sehkraft verloren haben. Das letzte Spiel des Abends bestritten Jonas Degen und Marko Maric. Das von Anspannung geprägte Spiel konnte Degen mit 3:1 für sich entscheiden, was zum 9:3-Auswärtssieg der Hohberger „Ersten“ führte.
Im Anschluss an die bisherigen Erfolge der Vorrunde zitierte Achim Stoll das Team, das sich immer größere Aufstiegschancen ausrechnete immer wieder an den Unrealis-Tisch. An diesem Abend setzte man sich nach dem Spiel jedoch auf den Aufstiegsplatz. Der mitgereiste Vereinspräsident der Hofweirer, Rainer Rudolf, welcher sich vor lauter Lächeln fast das Gesicht auskugelte, äußerte Stolz, dass sich „die langjährige Vereinsarbeit und das gute Training in Hohberg nun bezahlt macht“.
Auch der weitsichtige Routinier Feißt, der in Hohberger Kreisen „der graue Star“ genannt wird, musste sich die weiße Weste der Vorrunde überstreifen, obwohl er das üblicherweise aus Modegründen ablehnt. So bekleiden die TTSF Hohberg mit einer blitzsauberen Bilanz von 20:0 Punkten den ersten Platz in der Tabelle der Verbandsliga Südbaden. In der Rückrunde möchte man an die starken Leistungen der Hinserie anknüpfen um jene berühmte weiße Weste möglichst lange unbefleckt zu lassen. Getreu dem Motto „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ läuft die Vorbereitung auf die Rückrunde schon jetzt um den Traum vom Aufstieg in die Badenliga zu ermöglichen.