Hohberger Delegation freut sich auf die Senioreneuropameisterschaften
Peter Wode berichtet von der EM / Petra & Karin erstmals gemeinsam im Doppel am Start
Nach zwei Jahren (Corona-) Pause finden in diesem Jahr wieder internationale Seniorenmeisterschaften statt. Wie immer werden auch wieder Spielerinnen und Spieler der TTSF-Hohberg am Start sein (das Bild stammt von der letzten EM 2019 in Budapest).
In diesem Jahr geht es vom 25. Juni bis zum 2. Juli zu den Europameisterschaften nach Rimini (Italien). Bei dem Turnier handelt es sich um die größte Tischtennisveranstaltung des Kontinents mit bis zu 3600 gemeldeten Spielerinnen und Spielern aus 56 Ländern (Meldeschluss ist übrigens am 15. Mai).
Unser Sportkamerad Peter Wode (Steglitzer Tischtennis Klub Berlin), der auch wieder Teil unserer zehnköpfigen Reisegruppe ist, berichtet seit jeher von den Seniorenmeisterschaften auf seiner Website. Wir veröffentlichen an dieser Stelle seinen Blog und danke ihm für seine interessanten Eindrücke und Kommentare, die einen etwas anderen Blick auf dieses riesige Tischtennisevent ermöglichen.
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Rimini unter keinem guten Stern (Peter Wode | 25.06.2022)
Die offiziell bereits heute startende Tischtennis Europameisterschaft der Ü40er in Rimini steht unter keinem guten Stern. Zu Einschränkungen wegen des Ukraine-Kriegs und Corona hatte ich bereits vor 100 Tagen berichtet. Dass dadurch einige Preise wie u. a. für die An- und Abreise steigen, war zu erwarten. Aber beim Leihwagen ab Bologna gleich um satte 250%? Der Wahnsinn … Darüber hinaus hat eine Airline, mit der drei von uns fliegen, für heute zum Kabinenstreik aufgerufen.
Einschränkungen und Ausfälle in unserem Team
Die Corona-Sommerwelle hat vor wenigen Tagen leider auch ein Team-Mitglied erwischt. Schlechtes Timing. Wir starten heute also nur zu neunt per Flieger von Hannover/Berlin oder per Auto von Lohfelden/Bühl Richtung Italien und wünschen unserem Zwangs-Daheim-Bleiber Volker gute Besserung. Thematisch passend die aktuelle Empfehlung aus Rimini, in der Sporthalle außerhalb unmittelbarer sportlicher Aktivitäten eine Maske zu tragen. Bleibt zu hoffen, dass die EVC 2022 nicht als Superspreading-Event in die TT-Geschichte eingeht.
Hinzu kamen kurzfristige Verletzungen von drei weiteren unserer Truppe, die eine sportliche Teilnahme in Frage stellten. Bis gestern war für zwei von uns wegen „dickem Knie“ und „Piriformis Syndrom“ sogar unsicher, ob eine Anreise sinnvoll bzw. überhaupt möglich ist. Zitat Karin: „Es ist halt ne Seniorenveranstaltung“.
Betroffen war und bin auch ich durch nen Muskelfaser-Riss im Oberschenkel, den ich mir während meiner Tennis-Vereinsmeisterschaft vor zwei Wochen zugezogen hatte. Nach anschließend konsequenter Sportpause gab der Orthopäde meines Vertrauens vorgestern aber unter Einschränkungen (Bandage, Ibu bei Schmerzen) grünes Licht für die EM-Teilnahme. Vielen Dank auf diesem Weg an den aus Medien bekannten Dr. Johannes „Jo“ Sommermeier, der bis vor sieben Jahren in meiner Beachvolleyball-Gruppe spielte. Schön, dass wir unseren Kontakt reanimieren konnten.
Vorfreude auf das größte Tischtennisturnier des Jahre (Peter Wode | 17.03.2022)
Russische und Weißrussische Spieler ausgeschlossen / Reisegruppe seit Jahren fast unverändert
Drei Jahre nach der Europameisterschaft der Ü40er in Budapest soll in 100 Tagen beim größten Turnier des Jahres wieder Tischtennis gespielt werden. Bei aktuellen Inzidenz-Rekorden sind 3.600 Teilnehmer/innen an über 200 Tischen in den Messehallen Riminis auf 31.000 qm nur schwer vorstellbar. Wir haben aber bereits im letzten Jahr voller Optimismus gemeldet. Auch jetzt sind noch bis zum 15. Mai Meldungen möglich, wenn auch zu deutlich höheren Startgeldern als im Vorjahr.
Tischtennis und/oder Urlaub
Unser Team, das seit der WM in Alicante vor sechs Jahren bis auf wenige Änderungen konstant ist, reist Ende Juni mit einer Spielerin (Karin), fünf Spielern (Bernd, Thomas, Uli, Volker und ich) sowie vier Coaches (Gabi, Gesa, Jenny und Olaf) nach Italien. In gleicher Konstellation hatten wir die WM in Bordeaux geplant, die wegen Corona zunächst von 2020 auf 2021 verschoben und dann abgesagt werden musste. Sollte dies auch 2022 noch passieren, werden wir in unserem Ferienhaus mit Pool einfach gemeinsam Urlaub machen. Die Flüge nach Bologna sind bereits gebucht.
Falls wir in 100 Tagen an der Adriaküste sportlich aktiv werden, bleibt abzuwarten, wie wir unsere lange Wettkampfpause und auch einige Verletzungen überstanden haben. Bereits in Budapest vor drei Jahren konnten Thomas und ich unsere erfolgreiche Doppel-Serie verletzungsbedingt nicht fortsetzen. Diesen „Aussetzer“ streichen wir einfach aus der Statistik und versuchen an Platz 9 bei der letzten WM vor drei Jahren in Las Vegas – damals im Achtelfinale gegen die Legenden und Weltmeister Lindh/Persson – anzuknüpfen.
WVC 2018 Achtelfinale gegen Lindh/Persson
WVC 2018 Achtelfinale: Huck/Wode (GER) gegen Lindh/Persson (SWE)
Sicher haben sich auch Karin, „SchwabenBernd“, Uli und Debütant Volker ihre persönlichen sportlichen Ziele gesetzt. Diese lauten bei allen von uns einstimmig: Dabei sein ist alles.
Nicht ganz Europa ist am Start
Neben Unsicherheitsfaktor Corona kommt mit dem Krieg in der Ukraine ein weiterer hinzu. Die letzten drei Wochen zeigen, dass Prognosen schwerfallen bzw. sich täglich ändern können. Während die Welt auf Kommunikation, De-Eskalation und baldigen Frieden wartet, wurden mit der am 2. März verabschiedeten Resolution zur EVC 2022 keine Anmeldungen von russischen oder weißrussischen Athleten mehr zugelassen und bereits getätigte Registrierungen ausgesetzt. Schon 2018 hatten die USA unter Donald Trump einigen chinesischen Athleten die Einreise und damit die WM-Teilnahme verweigert.
Aus meiner Sicht bemerkenswert ist der heutige Beitrag von Arnold Schwarzenegger über diverse Kanäle zum Ukraine-Thema. Er baut Brücken u.a. über den Sport und findet passende Worte. Bleibt zu hoffen, dass sich die Situation dort während der nächsten 100 Tage bessert und politische bzw. kriegerische Konflikte sowie damit verbundene Ausschlüsse von Sportlerinnen und Sportlern bei künftigen EVCs und WVCs der Vergangenheit angehören.