Hohberg schrammt knapp an Überraschungserfolg vorbei
Am vergangenen Samstagabend gastierte die am letzten Spieltag in das hintere Tabellendrittel gerückte Reserve der Spvgg Ottenau in Hohberg. Auf Seiten der Gastgeber ging man mit dem höchsten Punkteverhältnis der Liga ins Rennen. Allerdings in negativer Hinsicht. Mit 1:15 Punkten muss man im Hohberger Lager so langsam das lange gemiedene A-Wort in den Mund nehmen. Abstieg. So, wie jede Woche, nahmen die Hohberger die Außenseiterrolle gerne an und versuchten nach Kräften, etwas Zählbares für ihr Punktekonto einzufahren und überzeugten mit einer sehr ansehnlichen Leistung. Die Partie startete planmäßig mit dem Sieg des Spitzendoppels, bestehend aus Bußhardt/Degen und der Niederlage von Gühr/Fallert gegen Ruf/Graf. Das in der bisherigen Saison etwas unter Wert spielende Doppel 3 der Hohberger blieb leider auch an diesen Spieltag, nach ansehnlichem Auftritt, erfolglos.
Nach den ersten beiden Einzelpartien hatte man, auf Seiten der Hausherren, das Gefühl, dass an diesem Abend wohl mehr zu holen sein könnte, als die wöchentliche Portion an Erfahrung. Mannschaftskapitän Bußhardt, konnte seinem Kontrahenten Graf eine 3:2-Niederlage beibringen, während auch Hohbergs Nummer 2, Jonas Degen, seinen lange ersehnten zweiten Saisonsieg über Ruf einfahren konnte. Dieser konnte nach verlorenem ersten Satz seine Taktik umstellen und blieb in den folgenden drei Sätzen siegreich gegen die aufgerückte Nummer 1 der Gäste – Michael Ruf. In der sogenannten „Mitte“ fand Aljoscha Gühr kein Mittel gegen Herm und unterlag in drei Sätzen. An der anderen Platte sah die Welt vollkommen anders aus. Der Verfahrenstechnik-Student Eichner konnte sein volles Potential ausschöpfen und absolvierte sein wohl bisher bestes Saisonspiel, welches er mit 3:0 gegen Leon Biedermann gewann. Im hinteren Paarkreuz sah sich Nikolas Detzer einer etwas zu großen Aufgabe gegenüber und unterlag gegen Oser klar in drei Sätzen. Nun sollte die Sensation des Abends folgen.
Bei einem Zwischenstand von 4:4 sah sich das Hohberger Eigengewächs Fallert mit Klaus Wallner, einem sehr unorthodox agierenden Spieler gegenüber. Im Lager der Ortenauer war man vor diesem Spiel etwas pessimistisch gestimmt. Das von Emotionen geprägte Spiel hatte aus Hohberger Sicht Höhen und Tiefen. So vergab Fallert im vierten Satz schon 2 Matchbälle. Der Informatik-Student, welcher laut eigener Aussage „kurbelte, wie eine Windmühle“, konnte das Spiel letztendlich haarscharf mit 15:13 im Entscheidungssatz für sich entscheiden und einen wichtigen Punkt für die Hohberger einfahren.
Die zweite Einzelrunde konnte aus Sicht der Hohberger nicht so erfolgreich eingeleitet werden. Der Ottenauer Ruf bewegte sich schnell um fast die ganze Platte mit seiner Vorhand abzudecken, Bußhardt hingegen war schnell mit seinem Latein am Ende und unterlag nach gutem Spiel mit 2:3. Jonas Degen verlor gegen Graf, wie so oft in dieser Saison nach Führung zu 9 im Entscheidungssatz.
Beim Spielstand von 5:6 war Ali Gühr erneut an der Reihe. Dieser konnte seine Unsicherheit aus der ersten Einzelpartie ablegen und es entwickelte sich ein spielerisch hochwertiges Spiel gegen Leon Biedermann. Nach einem 1:2 Rückstand gelang es ihm, das Spiel zu drehen, und durch strategisch gute Schläge , besonders in der Endphase des Spiels, einen 3:2 Sieg zu erringen. Fabian Eichner gingen , laut seiner selbstkritischen Analyse des Spiels in der zweiten Einzelpartie „die Körner aus“. So konnte er seinem stark aufspielendem Gegner Martin Herm wenig entgegen bringen und unterlag mit 0:3. Hohberger Sportwart Eichner kündigte jedoch an, in Zukunft mehr Wert auf körperliche Fitness zu legen. Nikolas Detzer konnte seinem schwierigen Gegner Wallner nur wenig entgegensetzen und musste sich nach drei Sätzen geschlagen geben. Patrick Fallert konnte an seine gute Form aus dem ersten Einzel anknüpfen, konnte jedoch sein Match gegen Julian Oser im Entscheidungssatz nicht für sich entscheiden und so zählte das bereits angefangene Schlussdoppel nicht mehr und die Hohberger mussten ihren Gästen aus Ottenau zu einem 9:6-Sieg gratulieren. So ist das eben im Tischtennissport. Mal verliert man und manchmal gewinnen die Anderen.
Diese Niederlage gegen Ottenau 2 ist jedoch positiv zu sehen. Aus der 6:9-Niederlage geht hervor, dass man offensichtlich auch bei in der Tabelle besser positionierten Teams mithalten kann. In der nächsten Woche ist man beim Aufsteiger TTC Villingen zu Gast und hofft trotz Außenseiterrolle auf den zweiten Punktgewinn der Saison.