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Carstens EM-Blog: EVC 2022 Rimini

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Carsten Höft ist unser Mann vor Ort
Täglicher Bericht von den Senioreneuropameisterschaften
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Carsten Höft ist unser Mann wenn es darum geht von Großveranstaltungen des Tischtennissports zu berichten. So auch dieses mal von den Europameisterschaften der Senioren, die in Rimini (Italien) stattfinden.
Hier sein Tagebuch von der weltweit größten Tischtennisveranstaltung in diesem Jahr:

Hier geht es zu allen Bildern der Europameisterschaft...


02.07.2022: Arrividerci Rimini

Es ist Zeit Abschied zu nehmen, die Ergebnisse vom Freitag aus Hohberger Sicht noch einmal Revue passieren zu lassen und zusammenfassend zu sagen –  schön war`s…

Achim musste am Freitag bereits um 9:00 starten. Gegen den Engländer Ritchie Venner nahm Achim Stoll die Rolle des Topspin-Spielers ein, der gegen das englische Block-, Konter-, Schuss-Bollwerk bestehen sollte (kurz kamen Erinnerungen hoch an den großartigen Desmond Douglas, der war aber zu seiner aktiven Zeit in einer deutlich besseren körperlichen Verfassung als Ritchie Venner 😉). „Kimes“ zog alle Register. In einem spannen 5-Satz Krimi gelang ihm zu guter Letzt ein 11:7 im entscheidenden Satz, das ¼ Finale im Einzel war erreicht! Direkt im Anschluss (10:00) kam es zum Duell gegen den Österreicher Franz Kraus-Güntner. Ein Abwehrstratege mit einem langsamen, „giftig“-schnittigen Spiel, das Achim vor ein nicht lösbares Problem an diesem Tag stellte. 8:11, 9:11, 9:11 hieß es aus Hohberger Sicht, der Traum vom Einzel-1/2 Finale war abrupt ausgeträumt.

Im Doppelwettbewerb konnten die Paarungen mit Hohberger Beteiligung jeweils das erste Spiel des Tages erfolgreich bestehen, Thomas und Peter Wode legten noch eins drauf und konnten erst im 1/8 Finale durch die dänische Kombi Bruhn/Olesen gestoppt werden. Karin und Petra mussten leider auch im 1/8 Finale die Stärke der dänischen Tischtennis- Veteranen Polk/Rytter anerkennen, in diesem Spiel waren Sie gefühlt immer 2-3 Punkte zu weit weg um die dänischen Mädels ernsthaft zu gefährden.

In der „Consulation-Runde“ der letzten 16 Paarungen im Herrendoppel MDO40 konnte ich mit meinem Partner Elias Jokar (Berlin) die Franzosen Leforestier/Leray nach einem 0:2 Satzrückstand noch einfangen, im 5. Schlusssatz endete es vor einer Zuschauertraube in einem begeisternden Tischtennis-Krimi (wir lagen 5:9 und 6:10 hinten), mit tollen Ballwechseln gelang es uns in die Verlängerung zu kommen und hier mit 13:11 den Sieg zu holen, die Zuschauer dankten uns die tolle Show mit Szenen-Applaus. Danke an die Zuschauer für die tolle Unterstützung! Gaby, danke für das coachen!
Olli meinte hinterher nur, „Du hast nochmal 30% drauf gepackt, war gut!“ Das lasse ich an dieser Stelle gerne so stehen 😉
In der Runde der letzten 8 war dann für uns Endstation – gegen die englisch/deutsche Kombination Phong Luong / Anit Deb waren wir überfordert und mussten uns aus dem Doppelturnier verabschieden.

Somit war es wieder unser „Kimes“ zusammen mit Bruno Lehmann, der die Hohberger Farben im Wettbewerb vertrat und die zwei spielten sich überzeugend bis ins ¼ Finale.
(Link für alle Ergebnisse: www.evc2022it/fitet_evc/)

In einem sehr engen Match gegen die Schweden Dahlskog/Mellnäs kämpften Sie sich in unglaublichen Ballwechseln (alles war dabei, inklusive Schuss- und Topspin-Angriffe unserer Jungs gegen die Ballonabwehr der Schweden) in den 5. Satz und hatten bei 10:9 Matchball… Leider reichte es nicht, die Schweden glichen aus und holten sich den Sieg mit einem 13:11. Der Frust saß tief, beide hatten von der Medaille geträumt, wollten unbedingt nochmal gemeinsam aufs Treppchen, es sollte nicht sein. „rene va plus“ – nichts geht mehr… Nun - dies galt für uns aus Hohberger Sicht und in Bezug auf das Turnier.

Aber ganz so trübselig sehe ich das nicht. Achim im Einzel unter den letzten 8, Achim und Bruno unter den letzten 8 in der Altersklasse MDO55, Thomas und Peter Wode unter den letzten 16, Karin und Petra unter den letzten 16 bei den WDO55... und meine Person hat den Spass am aktiven Tischtennis wiedergefunden und wir alle haben die Zeit in Rimini genossen – haben gute (alte) Freunde getroffen und neue Bekanntschaften geschlossen. Ein schöner Abschluss war dann die am Freitag-Abend stattfindende Farewell-Party am Beach von Rimini, mit Live-Musik vom DJ, mit Tanz im Sand und einem Getränk in der Hand, nur unweit zur Brandung der Adria…

Man sah die Entspanntheit in den Gesichtern aller Anwesenden – schön wars… Zu guter Letzt durfte ich am heutigen Finaltag die im Blog bereits erwähnte Gaby Raffeis (Österreich) im Consolations-Finale der Damen WS60 betreuen, (wie sagte Petra: „wenn man sich schon nicht spielerisch qualifiziert“ 😉) und Ihr zum 3:1 Sieg gratulieren!

Fazit: die Finalspiele habe ich heute gesehen, ganz nett, aber nichts was man nicht schon gesehen hat… Der Spielball hat auch bei einigen Finalisten ein ungläubiges Grübeln ins Gesicht gezaubert, aber gut -  Schwamm drüber. Viel wichtiger zu erwähnen ist der wirklich tolle Sportsgeist den ich hier in Rimini vorgefunden habe! Ob alt, ob jung - ALLE waren mit viel Freude, mit vielen Emotionen und Eifer dabei (Fair ging es sowieso zu). Tischtennis begeistert und hält auf eine gewisse Weise jung, ich hoffe das bleibt uns allen noch lange erhalten…

Auf bald! Ich bleibe am Ball, ich hoffe ihr bleibt es auch!
Viele Grüße aus Rimini!
Euer Carsten 


29.06.2022: Der Hauptwettkampftag steht an
Der gefühlte Hauptwettkampftag Donnerstag mit seinen zahlreichen Entscheidungen im Damen- und Herren-Einzel ist vorüber, aus Hohberger Sicht haben wir noch ein echtes Eisen im Feuer – aber der Reihe nach…

Thomas_Damir_Prstec.jpg Thomas hatte am Spätvormittag einen gelungenen Start gegen den Österreicher Alfred Schwentner, den er mit 3:1 niederringen konnte, im anschließenden Spiel gegen den Kroaten Damir Prstec war aber alle Mühe vergebens. Dessen sicherem, beidseitigem Topspin-Spiel mit empfindlichen Aufschlägen war nicht beizukommen und Thomas gelang es, noch einen Satzgewinn verbuchen, dann war leider Schluss – die 1:3 Niederlage steckte Thomas als fairer Verlierer weg.
„Der war schon richtig gut, hat ein enormes Niveau und ist offensichtlich ein ausgebildeter Spieler.“

Auch Karin konnte ihr Nachmittagsspiel leider nicht siegreich gestalten, gegen die starke Polin Regina Kasprzak verlor sie mit 0:3. Nach einer kurzen Recherche muss die Polin klar zu den Titelfavoriten gezählt werden. Die geplante Weinprobe, die am Abend stattfinden soll, wird sicherlich helfen, die Niederlage zu verarbeiten 😉.

Petra war auch am Nachmittag im Einsatz und hat sich, unterstützt durch Coach Oli, im Spiel gegen die Ukrainerin Liliia Andrieeva lange gewehrt und sich in den fünften Satz gekämpft, schlussendlich aber doch zum Sieg der Gegnerin gratulieren müssen. Es ging 2:3 aus Hohberger Sicht aus.

Ich war am späteren Nachmittag in der „Consolation-Runde“ am Start und konnte nach einem klassischen Fehlstart einen 0:2 Satzrückstand gegen den Italiener Gianfranco Campana noch aufholen und letztlich einen 3:2 Sieg erringen. Danke an der Stelle für die Hohberger und Steinacher Unterstützung 😊. Gegen den Schweden Magnus Kärnström war dann aber in der Runde der letzten 16 Schluss, 3:0 für den Schweden.

Achim Stoll hat in den Nachmittagsstunden Kurs auf das 1/8 Finale genommen, in überragender Manier hat Er nacheinander dem Schweden Per Viden (3:0), dem Polen Tadeusz Piotrowski (3:1) und dem Schweden Talis Olausson (3:0) „den Zahn gezogen“. Achim_Per_Viden.jpg
Das war schon toll anzuschauen.
Begeisternde lange Rallies wechselten sich ab mit fintenreichen kurz-kurz Spiel und harten Rückhand Bällen. Achim startet im morgigen 1/8 Finale gegen den Engländer Ritchie Venner.
Wir sind gespannt was nach der heutigen tollen Leistung vielleicht noch „on Top kommt“, und drücken Dir in jedem Falle alle Daumen! 

Farbtupfer dieser EM

der_Frischkleber_2.jpg Einen sympathischen Engländer habe ich heute kennenlernen dürfen…
Auf der Tribüne sitzend bin ich Zeuge eines fast schon vergessenen Vorgangs geworden –
es wurde frisch geklebt (mit dem guten alten Zeug!!).
Kevin Buddell war noch in der Consolation Runde der MS55 am Start und hat es mit dem frisch geklebten Teil bis in die Runde der letzten 16 geschafft.
Irgendwie bin ich mittlerweile happy, dass wir alle von diesem Gestank erlöst worden sind. Ich habe ihm spontan eine Material-Beratung angeboten, er „wolle bei einem Bier darüber nachdenken“, meinte er. Mal schauen ob das Telefon demnächst eine englische Nummer anzeigt 😉.

Einen stolzen Senior habe ich kennenlernen dürfen, Senior_Ü85.jpg Horst Hedrich ist 85 Jahre alt (!!!) und hat in der Altersklasse Ü85-89 die Bronze-Medaille gewonnen. Herzlichen Glückwunsch zu dieser beeindruckenden Leistung!!
Ich finde es wirklich faszinierend und inspirierend, mit wieviel Herzblut und welcher intensiven Freude die ältere Generation hier am Start ist.

Ein alter Weggefährte aus dem Bezirk Böblingen ist als „Empire“ (Schiedsrichter) am Start,
Werner Nüssle, es war eine Freude, Dich nach so langer Zeit mal wieder zu sehen. Viele Grüße an den VLF Oberjettingen.
Schiri_Nüssle.jpg

Ein weiterer, echter Farbtupfer dieser Senioren-EM ist Gaby (Gabriele) Raffeis aus Österreich, sie startet in der Klasse WS60 und hat sich in das 1/2 Finale der Consolation Runde gespielt. In Österreich spielt sie in der Oberliga mit dem TTV Tulln.
Mir ist sie aufgefallen, bei dem Versuch, das männliche Personal am Verkaufsstand der EVC Artikel mit einem treuherzigen Augenaufschlag davon zu überzeugen, einen besseren Preis zu bekommen. Als Gentleman der alten Schule habe ich Sie dabei unterstützt – und tatsächlich waren wir wenig später gemeinsame Inhaber von mehreren EVC T-Shirts.
Damit sich der finanzielle Vorteil zumindest noch ein bisschen auf mich ausweitet wurde ich auf einen Cappuccino eingeladen…Werner_Nüssle_und_ich.jpg
Gaby, schön Dich kennen gelernt zu haben 😊 und viel Erfolg am Samstag!

Das war es wieder einmal, morgen geht es weiter mit Achim im 1/8 Finale: 

Vorschau_Achim.jpg 

sowie den folgenden Doppelpaarungen:

Vorschau_Doppel_II.jpgVorschau_Doppel_III.jpgVorschau_Doppel_IV.jpgVorschau_Doppel.jpg

Ich bleibe am Ball, ich hoffe Ihr bleibt es auch!
Euer Carsten


 27.06.2022: Lasst die Spiele beginnen!
Die spielerischen Bedingungen schwanken in dieser sehr großen Messehalle zwischen  Windstärke 1 bis zu gefühlt Windstärke 3-4 (perfekter Segelwind für Beginner), speziell unser Achim Stoll hatte in seinen ersten Spielen am Montag doch erhebliche Probleme beim Ballwurf während des Aufschlags.  Da passt der Filmtitel „Vom Winde verweht“ schon ganz gut. Andererseits hilft diese starke Klimaanlage „das Geschmäckle“ der vielen schwitzenden Sportler gering zu halten. Die von mir befürchtete Geruchsbelästigung findet zum Glück nicht statt (Ufff!).
Die hier genutzten Tische und Bälle werden von der Marke STAG gestellt, eine indische Marke die seit kurzem neuer Ausstatter des Italienischen Tischtennis Verbandes ist. Die Bälle (in China produziert) sind meines Erachtens nach schwer einzuschätzen, mal schnell, mal langsam, stark abtauchend, wer Butterfly Bälle mag kommt augenscheinlich ganz gut klar. Die nicht ganz so hochklassigen Spieler sind schon eher mal verwundert, was dieser Ball so alles veranstaltet. Es ist schon witzig anzuschauen, wenn sich 4 Mann beim Doppel verwundert anschauen und nachdenklich am Kopf kratzen…

Zwischen einer Trainingseinheit am vergangenen Sonntag lernte ich meinen neuen „Tischtennis-Buddy“ Florian kennen, gemeinsam mit seiner Schwester Emma und seinem Vater Jens Beck erkundeten Sie den Aufenthaltsbereich der „italienischen Essensmeile“.  Florian ist mächtig stolz auf seinen Daddy und hat großes angekündigt…
Jens Beck hat Taten folgen lassen und hat in überragender Manier (lediglich im Finale gegen David Alonso Lopez hat er Sätze abgegeben und gewann 3:2) die Paralympics-Klasse 6-10 gewonnen und ist der erste „European-Champion des EVC 2022“–
Herzlichen Glückwunsch Jens!!

Am Montag haben unsere „Erfahrenen-Spieler“ aus Hohberg Ihre Gruppenspiele bestritten und sich allesamt für die am Donnerstag beginnende Endrunde qualifiziert. Primus ist wieder einmal unser nicht zu altern scheinender Achim Stoll als Gruppensieger. Petra, Karin und Thomas sind als Zweitplatzierte in der Endrunde am Start.

Ich hatte am gestrigen Dienstag zu früher Stunde Gelegenheit, mein Können unter Beweis zu stellen. Um 9:00 starteten meine Gruppenspiele und ich wurde schnell in meine Schranken gewiesen. Selbst der Zuspruch unseres WM-Bronze-Medaillengewinners von 2018 Achim Stoll half nicht, die Gegner hatten ein ideales Warm-Up Spiel gegen mich und so kam es am hintersten Tisch der Halle (Tisch 74) zu einem Testosteron—Austausch unter Männern vom Feinsten. Für gut 45 Minuten war es der lauteste Tisch der gesamten Veranstaltung, durchgesetzt hat sich in toller spielerischer Manier Kristjan Kant aus Estland (Der Grimmige) vor Jaroslav Kuruc aus Slowenien (der Laute).  Der Italiener Gheorghe Ciubotaru (Der Nette) und ich werden in der „Consulation“-Runde schauen, was wir noch gewinnen können.

Im Doppel durfte ich bereits um 14:00 wieder starten, erneut in einer 4-er Gruppe.  Da ich keinen Doppelpartner aus Hohberg vorweisen konnte (unser Olli Bauert ist dabei aber wollte partout nicht spielen-grins), startete ich mit einem zugelosten Partner, Sadegh Jokar aus Berlin, in der Men`s Doubles over 40 Kategorie.  Auch Er war bedient durch einen unglücklichen 0:3 Einzel-Gruppenstart und freute sich jetzt auf die Doppelkonkurrenz.  Gemeinsam schafften wir in einem begeisternden Spiel einen 3:0 Sieg gegen die Tschechen Lukas und Jan Krupnik und hatten vor lauter Euphorie schon die verlockende Endrunde im Visier - mussten dann allerdings unseren Gegnern aus Italien (Nicola Di Fiore/Vladislav Sorbalo) und der Schweiz (Armando Cunto/Toplica Velickovic) zum verdienten Sieg gratulieren. Wir werden versuchen es am kommenden Freitag besser zu machen und freuen uns beide, nicht schon morgens um 9:00 am Tisch stehen zu müssen.

Am Abend durfte ich dann noch Achim Stoll und Bruno Lehmann zu Ihrem Gruppensieg in der Doppelkonkurrenz „Men`s Doubles over 55“ als Adjutant an der Seitenlinie begleiten.  Auch Karin und Petra sowie Thomas mit seinem Partner Peter Wode konnten den jeweiligen Vorrunden-Gruppensieg in der Doppelkonkurrenz gewinnen.

Riesig gefreut habe ich mich über ein Treffen mit einem „alten Sportkameraden“ aus meiner Zeit im TT Bezirk Schwarzwald (TTC Ottenbronn), Mike Rucks hat den Weg nach Rimini gefunden und steht im Doppel mit seinem deutlich jüngeren Kameraden in der Endrunde der Men`s Doubles over 40.  Erinnerungen an tolle Wettkämpfe des TTC Ottenbronn in Spielen gegen die WSV Schömberg und an gemeinsame sportliche Wegbegleiter kamen hoch, heute müssen wir beide feststellen, nagt bereits der Zahn der Zeit an uns (der eine hat Verschleißerscheinungen an beiden Knien, der andere Rücken), uns eint aber die Freude am Tischtennissport.  Mike Rucks – wer Ihn kennt, eine Legende der guten Laune,  wenn Er mit seiner „Sachsen -Klappe“ am Start ist, eine Bereicherung für jede Veranstaltung.  Mike, bleib wie Du bist und hoffentlich auf bald!

Das sind meine Eindrücke der vergangenen Tage, am heutigen Mittwoch ist „Turnierfrei“,  morgen geht’s weiter in Rimini bei den EMC…
Ich bleibe am Ball, ich hoffe Ihr bleibt es auch!


26.06.2022: Ankunft im Messegelände
Spielstätte.jpg Vor einigen Wochen habe ich eine ziemlich spontane Entscheidung getroffen – es war mitten in der Nacht um ehrlich zu sein – ich wollte dabei sein, mitspielen bei den diesjährigen Tischtennis Europameisterschaften der Senioren in Rimini, mal wieder die Luft einer Tischtennis Großveranstaltung schnuppern…
Gesagt, getan,
die Anmeldung kostete mich ein kleines Vermögen (ok – dafür musste ich keine Qualifikationsturniere spielen – eigentlich fair… 😉), somit noch die Organisation eines Zimmers (AirBnB machts möglich) und am vergangenen Donnerstag machte ich mich mit dem PKW auf den Weg nach Rimini…
Die Fahrt dauerte inklusive einiger Staus gute 9 Stunden, dann war ich vor Ort –
Italien - La dolce Vita - Rimini und seine europaweit berühmten Sand-Strände…
und - jawohl - die Fiera de Rimini (das Messegelände Riminis), Austragungsort der diesjährigen Europameisterschaften der Tischtennis-Senioren.

Nach einem relaxten Freitag um die Fahrt und die klimatische Umstellung zu verdauen (es hatte am Donnerstag-Abend um 21:00 gefühlte 45 Grad), habe ich am gestrigen Samstag die Chance genutzt und die Akkreditierung (eigentlich war es nur die Abholung meiner Anmelde-Unterlagen) vollzogen. Im Eingangsbereich waren mehrere Anmeldecounter - ähnlich wie beim Check-In in den Flughäfen - für die jeweiligen europäischen Länder, lediglich die Deutschen Teilnehmer (gemeldet sind aktuell 844 Teilnehmende Spieler aus Deutschland), hatten Ihre eigenen Stand. Nach gut 15 Minuten Wartezeit hatte ich durch einen zielsicheren Griff der adretten italienischen Dame meine Unterlagen in den Händen. Neugierig, und mit dem obligatorischen Ausweis um den Hals, streifte ich durch die wirklich großen Messehallen um mir einen Überblick zu verschaffen.
Einige Daten:
110 Wettkampftische und weitere 36 Trainings-Tische (mit wirklich ausreichend Platz) auf 17´000m² werden für insgesamt 2.906 Mitspielenden Teilnehmern in den Altersklassen von Ü40 bis Ü85 voraussichtlich genügend Platz bieten.
Es gibt ab den Endrunden-Speilen 100 Schiedsrichter die für die regelneutrale Durchführung sorgen werden sowie ausreichend Helferinnen und Helfer.
Beim durchstreifen der Hallen ist mir aufgefallen, es gibt den Speisebereich, Restaurants, Toiletten, Umkleidebereiche für Männlein und Weiblein - aber keine Duschen…
Bei durchschnittlichen Außentemperaturen von derzeit 35 Grad wird es für die Teilnehmer und die Zuschauer wohl auch immer ein „Gschmäckle“ in der Nase geben. Trotz der funktionierenden Klimaanlage bin ich diesbezüglich auf die kommenden Tage gespannt.

Wie sagte schon Cäsar?
„ludi incipiant“
“Mögen die Spiele beginnen“

Ich bleibe am Ball, ich hoffe Ihr bleibt es auch!
Euer Carsten