Carsten Höft ist unser Mann vor Ort
Täglicher Bericht von den Seniorenweltmeisterschaften in Rom
Carsten Höft ist unser Mann wenn es darum geht von Großveranstaltungen des Tischtennissports zu berichten. So auch dieses Mal von den Weltmeisterschaften der Senioren, die in Rom (Italien) stattfinden.
Hier sein Tagebuch von der größten Tischtennisveranstaltung der Tischtennishistorie:
Hier geht es zu allen Bildern der Weltmeisterschaft...
Samstag, 20.07.2024: Abschlussbericht und Fazit
Hallo liebe Tischtennisler,
ich melde mich leider etwas verspätet, da es mich auch "erwischt hat", eine Grippe mit Husten und Fieber hat mich auf meinem "nach-Hause-Weg" begleitet. Von einigen anderen Sportlern habe ich die Rückmeldung, dass Sie eine Darmerkrankung oder sogar das mittlerweile bekannteste Virus - CORONA - "eingeholt" hat. Die Quote scheint ziemlich hoch zu liegen (insbesondere Team Huck war und ist betroffen - unser Kapitano ist aber fit. Gute Besserung an Petra, Karin, Peter Wode (siehe auch: https://www.wode.de/world-masters-2024-doppel/) und alle anderen, die es erwischt hat - hoffentlich seid ihr alle bald wieder auf dem Damm!
Schade, den Abschluss einer solchen Mammutveranstaltung haben wir uns alle anders vorgestellt. Sehr gerne hätte ich am Sonntag die Finalspiele verfolgt, ich habe es lediglich geschafft für ein Doppelfinale im Herren Ü45 durchzuhalten, dann wollte ich nur noch ins Bett. Für alle Tischtennis-Hungrigen hält die ITTF aber auf www.youtube.com alle Finalspiele in aufgezeichneter Form zu Verfügung, schaut selber: https://www.youtube.com/watch?v=IpPrGuBRYD0
Rückblick
Am vergangenen Samstag (13.07.24) um 15:00 stand das Ü55 Männer-Doppel 1/8-Finale an mit Bruno Lehmann und unserem Joachim Stoll, ich durfte mich auf dem Coaching Stuhl bereit setzen und habe mit Vorfreude gesehen, dass unsere Jungs "richtig heiss" waren. Auch die beiden Malaien Ka Sin Chew und Kaen Seng Tan zeigten im warm-up ihre Klasse, die Begegnung versprach ein Tischtennis-Leckerbissen zu werden. In den Sätzen 1 und 2 wurden Bruno und "Kimes" regelrecht überrollt, 8:11 und 4:11 hiess es aus Hohberger Sicht und die harten Vorhandschüsse kombiniert mit sehr platziertem Spiel stellte unsere Jungs vor große Probleme. Aufgeben war keine Option und im 3. Satz wendete sich das Blatt, tolle Ballwechsel mit vielen Rallyes bestimmten jetzt das Speil - es wurde eng, sehr eng. Bei 9:10 wurde ein Matchball abgewehrt, beim Stand vom 12:11 hatten unsere "Freestyler" eigenen Satzball der direkt genutzt wurde. Im 4. Satz wurde eine kleine Überlegenheit am Tisch erspielt und ein 11:4 Satzgewinn brachte den Satzausgleich. Entscheidungssatz - auch der Coach benötigte mittlerweile ein Handtuch, grins- es war wieder eng. Immer wieder gelang es der malaiischen Paarung speziell Bruno in der tiefen Rückhand festzunageln, unser "Kimes" spielte sein bestes Tischtennis und schaffte es mit unnachahmlichen beidseitigen Topspin Bällen und gefühlvoller Platzierung das Gleichgewicht herzustellen. 10:10 - 11:11 - 2 Bälle noch und man war im 1/4-Finale - doch leider brachten 2 "Massel-Bälle" der Malaien die Entscheidung zu unseren Ungunsten - es hiess 11:13, wir waren rauss...
In solchen Situationen wünscht man sich einen Boxsack, da die ganzen Emotionen ja irgendwo hin müssen - schade es war ein meisterhaftes Spiel, beide hätten es verdient im 1/4 Finale zu stehen, es sollte nicht sein. Damit waren diese Weltmeisterschaften aus Hohberger Sicht beendet...
Es gab bereits am Samstag die ersten Verabschiedungen, Mike Rucks und sein Schatten sind am Nachmittag Richtung Hafen abgereist, eine Schiffsreise bildet den diesjährigen Sommerurlaub - wir wünschen Euch eine schöne Reise Ihr Lieben!
Durch Ivonne, meine Mixed-Partnerin, durfte ich Urgesteine der (deutschen) Tischtennis Szene kennen lernen - Manfred Nieswand und seinen Doppelpartner Jürgen Hecht. Viele Europameistertitel und WM-Erfolge pflastern Ihren Tischtennisweg im Senioren-Bereich, auch hier in Rom spielte Manfred wieder locker auf, allerdings nicht ganz so erfolgreich wie gewohnt - woran lags?
„Wir waren am spielfreien Mittwoch in Lido de Ostia am Strand, und haben im Anschluss noch ein Eis gegessen. Als wir zum Auto zurückkamen, war die Scheibe eingeschlagen, die Rücksäcke mit den Badesachen waren weg und meine Brille leider auch. Mit Kontaktlinsen kann ich zwar spielen, aber irgendwie sehe ich den Ball etwas später als gewohnt." Sprachs und ging zum Mixed 1/2-Finalspiel mit seiner Partnerin Hannelore Stowasser, dass die beiden gewinnen konnten, im Finale war leider nichts drin gegen die Japanisch/Chinesisch Kombination Tokai / Hu. Nicht der einzige Vorfall dieser Art von dem ich hörte, auch unser Bruno musste seinen Wagen in die Werkstatt bringen wegen einer eingeschlagenen Scheibe. Tatort: ihr ratet es schon, Lido di Ostia...
Ich durfte das Spielgerät von Manfred Nieswand mal anschauen und unter die Lupe nehmen - und war gewaltig neugierig - wurde allerdings auch ernüchtert, ein ziemlich "aufgespieltes" Andro Kinetic mit beidseitig Tenergy 05 - ich hatte was anderes erwartet... ;-)
Serge Mertens lief mir noch einmal über den Weg - der gemütliche Kumpel-Typ hat Cedric Merchez und seine Mixed Partnerin Evelien Hengstman (NED) zum Ü45 Mixed Titel gecoacht - Herzlichen Glückwunsch Cedric. Ach ja - das Doppel hat Cedric auch noch gleich klargemacht, gemeinsam mit dem Italiener Giovanni Maria Falcucci hat er die Ü45 Konkurrenz gegen die Kasachen Binsuaiger/Alharbi gewonnen... Ich habe die beiden spontan nach Hohberg ins Training eingeladen - Serge meinte "We keep in contact".
(M)ein Fazit
Rein organisatorisch sind die Italiener mit dieser Mammutveranstaltung an Ihre Grenzen gekommen, der sms-Ergebnisdienst lief nicht so zuverlässig wie bei den vergangenen Veranstaltungen. Die Finaltische in Messehalle 1 hatten die aus meiner Sicht schlechtesten Lichtbedingungen auf dem gesamten Messegelände - warum? Das wird wohl ein ewiges Geheimnis bleiben. Vielleicht wird es in einem künftigen Dan Brown Roman aufgegriffen und mit Tom Hanks verfilmt - wär doch mal was..
Leider hat man sich durch die zeitgleichen Spielansetzungen nicht wirklich in Ruhe hinsetzen können, um sich mal mit bekannten und lieb gewonnenen Personen auszutauschen, organisatorisch ist das wahrscheinlich auch einfach nicht anders machbar und der Masse an Menschen geschuldet. Unseren Michael Faißt habe ich während der gesamten Veranstaltung nicht ein einziges Mal zu Gesicht bekommen - auf ein andermal Michael.
Rom ist bestimmt eine Reise wert, lediglich würde ich allen Reise-Interessierten das Frühjahr oder den Herbst empfehlen, im Juli ist es für uns "Nord-Europäer" mitunter einfach zu heiss. Katja meinte am Donnerstag, nachdem Sie den spielfreien Mittwoch gemeinsam mit Wilfried Hamm nutzte, um das Umland zu erkunden, "mir ist schlecht - ich hatte wohl zu viel Sonne" (es waren ca 40 Grad im Schatten), Wilfried ging es nicht viel besser. Ihr Lieben - macht es gut und gute Besserung!
Rom und das gesehene Umland - Rom ist wahrscheinlich eine der wirklich schönsten und wunderbarsten Städte, die wir im alten Europa haben, die Kunstgeschichte sucht Ihresgleichen und es ist eine Freude und Wonne für die Augen all dies genießen zu dürfen. Wären die Römer doch etwas umsichtiger in dem Umgang mit Ihrem Müll. Die tolle Atmosphäre wird mitunter häufig getrübt durch unansehnlichen (Plastik-) Müll, der an den Randstreifen der Straßen liegt - einfach nur schade!
Das Tischtennis der Finaltage möchte ich gerne mit den Worten von "Kimes" einordnen: "richtig gute Leute sind ab dem 1/8 Finale in jeder Konkurrenz zu finden, da wird die Luft schon richtig dünn." Die Sieger der jeweiligen Altersklassen muss man namentlich nicht alle kennen - einen aber kennt man bestimmt, wenn man sich in der TT-Szene etwas auskennt. Er wird in ca. 1 Woche bei den beginnenden olympischen Spielen in Paris sein Heimatland Portugal als 4. Mann unterstützen und hat zuvor mal "schnell den Senioren-Weltmeistertitel" in der Männer-Einzel Konkurrenz Ü40 gewonnen. Herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg in Paris - Joao Monteiro!
Ihr Lieben - das wars von mir und der WMC 2024 in Rom - ich bleibe am Ball - ich hoffe ihr bleibt es auch!
Alle Gute und auf bald,
Euer Carsten
Donnerstag & Freitag, 11. & 12.07.2024: KO-Spiele!
Hallo liebe Tischtennisler,
heute der zusammenfassende Kontent der Turnier-Tage Donnerstag und Freitag aus Rom.
Bis auf die Doppel-Paarung Joachim Stoll / Bruno Lehmann am heutigen Samstag-Nachmittag sind wir Hohberger alle "raus". Petra hat es noch bis ins 1/4 Finale der Consolation geschafft, dann war die Österreicherin Brigitte Gropper Endstation. Genaue Ergebnisse findet Ihr hier: www.wmc2024.ittf.com
Die zeitliche Ansetzung der vergangenen 2 Tage hat uns vor einige Probleme gestellt hat, so dass die gegenseitige Unterstützung der Hohberger etwas gelitten hat. Dennoch hatte jeder seine Liebsten um sich und das Feedback zum bisherigen Turnier fiel sehr positiv aus. "Tolle Bedingungen, perfekte Tische und Bälle", meinte unser 2. Vorstand Thomas Huck, dem sich seine Frau Karin umgehend anschloss. Fakt war, dass in jeder folgenden Runde auch die Gegenüber richtig gut "clickern" konnten, so dass es Donnerstag und Freitag bereits tolle und ansehnliche Spiele gab.
Organisatorisch kam es häufiger vor, dass wir Spieler keine Push-sms erhielten mit den nächsten Begegnungen, so dass hier Eigeninitiative gefragt war und man sich die Detail-Infos über die in allen Hallen verfügbaren Scanstationen mit Monitoranzeige besorgen konnte. Dies führte zu einigen Verzögerungen die im Allgemeinen aber recht gut aufgefangen wurden. Wirklich erwähnenswert war und ist die römische Hitze die uns in den vergangenen Tagen schon Körner gekostet" hat, bei mir ging es soweit, dass ich mit muskulären Problemen zu tun bekam. Im Einzel war somit leider schon in der ersten Consolation Runde Endstation, wobei ich gut mithielt, bis der Körper streikte. Steh-Tischtennis reichte hier leider nicht aus.
Gemeinsam mit Ivonne Köpper ging es im Mixed leider auch nicht über die 1 Runde der Consolation hinaus, eigene Unsicherheiten in unserem Spiel wurden direkt bestraft, so dass wir beide seit Freitag-Abend 17:00 spielfrei haben - Liebe Ivonne, es war mir eine Ehre und Freude zugleich.
Mit Mike Rucks habe ich es im Doppel der Männer Ü50-54 bis ins 1/8 Finale der Consolation geschafft, vielleicht hat uns die Aussicht auf das Viertelfinale am Samstag schon zu sehr beschäftigt, die Gegener Chenau/Rabu aus Frankreich waren es sicherlich nicht - sehr schade - die 11:3 Niederlage bedeutete "game over"....
Vielleicht war es aber auch eine kleine Anekdote die uns zu sehr beschäftigte: Mein Doppelpartner Mike war von meinem tatsächlichen TTR-Wert (der Referenzwert im Tischtennis ist der TTR-Wert, der es zulässt, alle Spieler miteinander vergleichen zu können) so geschockt, dass mir die sächsischen Schimpf-Wörter nur so um die Ohren flogen - wir mussten Tränen lachen und haben so eindeutig den Fokus auf das eigentliche Spiel verloren. Ooooh Mike - es waren tolle Doppel, tolle Spiele, tolle Momente. Ich freue mich bereits heute auf das nächste Treffen!
Erlebnisse...
- Das Einspielen am Donnerstag vor meinem Consolation Spiel habe ich mit einem netten Italiener machen dürfen, Alessandro Caporello - Danke dafür.
- Nach dem Ausscheiden muss man als Verlierer eine Partie zählen, so konnte ich seinen Sieg gegen den Österreicher Alfons Valtiner am Schiedsrichtertisch erleben. Alles Gute Allessandro!
- Am Donnerstag war ich durch mein Ausscheiden im Einzel gegen den Kasachen Zhiiankulov, bedingt durch muskuläre Probleme in der Wade, ziemlich down und habe versucht bei einem Mittagessen in der großen Halle 1 des Messegeländes die Schmach der Niederlage zu überwinden. Am Tisch saßen ausser Serge Mertens, den ich bereits in der Ambulanz kennen gelernt hatte (Belgischer Top Spieler mit Blasen an den Fusssohlen) Pasquale aus Italien und seine zuckersüsse Tochter Giusy. Sie warf mir ab und an ein lächeln zwischen den einzelnen Bissen zu, das Wunder geschah -grins- die Wadenschmerzen waren weg. Schaut selbst, eine ganz Süsse mit einem stolzen Papa an Ihrer Seite der nach seiner Niederlage ebenfalls Trost im Essen suchte...
Giusy - Danke für Dein "smile of the day".
- Serge Mertens habe ich am späten Nachmittag nochmal gesehen in seinem Spiel gegen den ehemaligen Sinzheimer Spieler Yajwinder Saini - seine Vorhand benötigt einen Waffenschein, 3:2 in einem interessanten Spiel lautete es am Schluss. Für ihn war später am Tag Schluss beim 2:3 gegen den Finnen Lauri Laane.
- Bei den Ü80 und dem Spiel Wenkang Ma (CHN) gegen den Deutschen Günter Fraunheim musste ich kurz verweilen, es war so schön zu sehen wie man unseren geliebten Sport auch im hohen Alter noch ausüben kann - es war kein Standtischtennis, das könnt Ihr mir glauben, der Chinese Ma hatte Penholder Schüsse vom feinsten zu bieten die bravorös abgewehrt wurden, knapper 3:2 Sieg für den Deutschen.
Das war`s für heute – ich bleibe am Ball, ich hoffe Ihr bleibt es auch!
Euer Carsten
Dienstag, 09.07.2024: Doppel & Mixed Grupenspiele
Hallo liebe Tischtennisler,
Am gestrigen Dienstag fanden die Mixed- und Doppelwettbewerbe statt. An dieser Stelle muss ich, bezogen auf die Hohberger Beteiligten, leider auf die reinen Ergebnisse verweisen - lediglich Karin, Thomas und Petra hatte ich zu Gesicht bekommen, durch die zeitgleichen Spielansetzungen war es mir leider nicht möglich weitere Bilder und Emotionen aufzufangen.
Mixed: Karin und Thomas sind Gruppensieger, Petra und Michael sind 3.-platzierte, Joachim und Sabine Weil wohl 2.-platzierte. Doppel: Karin und Petra 3.-platzierte, Thomas und Peter Wode Gruppensieger, Achim und Bruno Lehmann Gruppensieger, Michael und Dirk Recktenwald wohl 3.-platzierte.
Genaueres findet man hier: https://wmc2024.ittf.com/
Es erwartete uns ein wahnsinniges Getümmel in den Messehallen, die Gänge zwischen den Tischen waren voll mit Spielern und deren Anhang - es war eine angenehme Wettkampfstimmung in der Luft. Die Klimaanlagen der Messehallen Rom hielten dem problemlos stand, es war wohl temperiert - hier waren also keine Ausreden möglich ;-)
Ich durfte im Mixed mit der letztjährigen Consolation-Gewinnerin der Damen Ü45 Ivonne Köpper an den Start gehen. Meiner charmanten Anfrage bei den Frankfurter WTT Champions konnte Sie sich nicht entziehen und Sie hatte sich daraufhin kurzentschlossen noch bei den Weltmeisterschaften angemeldet. Sie steht im Einzel als 2.Platzierte Ihrer Gruppe im Hauptfeld, auch im Doppel lief es gut und Sie konnte mit Ihrer Parterin Anika Henke den Gruppensieg erspielen. Im Mixed hatten wir eine spielstarke Truppe mit den Eheleuten Mali (Slowakei), den Türken Yamakoglu/Oner und den Norwegern Jokinen/Ruotsalainen. Beide waren wir aufgrund der frühen Startzeit (9:00) noch etwas neben uns, so hat es leider nur zu einzelnen Satzerfolgen gereicht. Gegen die späteren Sieger Yamakoglu/Oner lagen wir schon 0:2 zurück bis wir endlich in der Lage waren Tischtennis zu spielen, leider hat die Aufholjagd im 5. Satz trotz der iintensiven Unterstützung meines Spezies Mike Rucks nicht ganz gereicht, 8:11 hiess es final - gegen die unorthodox spielenden Marinka und Robert Mali schafften wir noch einen Satzerfolg, dass wars leider auch.
Wir haben uns vorgenommen in der Trostrunde - den Consolations - nochmal alles aus uns rauszuholen, was geht...
Mike Rucks, der Sachsenhammer
Um tatsächlich erst 20:40 ging es für Mike und mich im Doppel los. Die Vorfreude war riesig - während des Mixed-Wettbewerbs sagte der Sprücheklopfer doch tatsächlich zu mir – "Carsten - ich dachte Du wärst schlechter - ich denke, das geht in Ordnung, dass wir Doppel spielen..."
Wir kennen uns seit -grübel- mehr als 30 Jahren (das ist der Moment wo man weiss, man spielt bei der Senioren-WM) und haben so manche Schlacht geschlagen für unsere damaligen Vereine Schömberg und Ottenbronn. In Rimini liefen wir uns über den Weg und es war ein großes "Hallo!" - mittlerweile war Mike auch schon in Hohberg zu Gast und hat seine sächsischen Sprüche bei uns in Südbaden verbreitet - eine Frohnatur, die seines Gleichen sucht mit einem überragenden Gefühl für den Tischtennis-Ball.
Wir starteten gegen die rumänisch/ukrainische Kombination Pascal/Solodkyi erstaunlich souverän und gewannen den ersten Satz mit 11:6, im Anschluss haben die beiden Gegner sich zu Nutze gemacht, dass wir durch unser Halbdistanzspiel recht gut auszuplatzieren waren, am Ende hiess es leider 1:3. Im zweiten Match haben wir alles reingeworfen was wir hatten und konnten in einem wirklich hochklassigen Spiel gegen die Italiener Valerio Anibaldi und den Letten Eugenijus Jafimovas mit 3:0 den ersten Sieg einfahren. Eine Zuschauertraube hatte sich auch gebildet und unser Spiel mit Interesse verfolgt, somit haben wir die erste echte WM-Stimmung in uns aufgesogen und sehr genossen. Da wir beide nach diesen beiden Spielen körperlich "minimal abgebaut" hatten, haben wir im letzten Spiel gegen die Gruppensieger aus Griechenland Argyrakis/Kyriakopoulos alles oder nichts gespielt - und waren letztlich mit dem 3. Platz und der Teilnahme in der Consolation-Runde happy.
Wirklich schade war, dass wir im Anschluss auseinander gehen mussten - die Möglichkeiten für diejenigen, die im Hotel untergebracht sind und alles in Eigenregie gebucht haben, sind hier leider sehr überschaubar. Von quälend langen Märschen (SV Salamander-Kornwestheim - Laslo Turzo und Co) zum Bahnhof und nicht fahrenden oder unregelmässig fahrenden Zügen, keine zu bekommenden Taxis ist teilweise zu hören, das ist schon schade und spricht nicht für die Organisatoren dieser Großveranstaltung. Mike und sein Kompagnon sind dann also direkt ab zum Zug und ich habe im Kreise der Fussball Schauenden Tischtennisler noch ein verspätetes Abendessen genossen.
Am heutigen Mittwoch ist spielfrei - ich melde mich am Donnerstag-Abend wieder mit den neuesten Ergebnissen. Der Tag startet früh um 9:30 mit der ersten Runde Consolation-Einzel.
Das war`s für heute – ich bleibe am Ball, ich hoffe Ihr bleibt es auch!
Euer Carsten
Montag, 08.07.2024: Einzel Gruppenspiele
Hallo liebe Tischtennisler,
das Warten hat ein Ende – der Tischtennisball flog für alle Teilnehmenden seit 9:00, die letzten Speile wurden gegen 23:00 beendet.
Die Hohberger haben sich (großteils 😉) souverän durchgesetzt. Achim, Thomas und Michael sind souveräne Gruppensieger und für die Endrunde qualifiziert, Karin hat es sich nicht nehmen lassen, hat um 13:20 in Ihrer Gruppe rigoros nachgezogen und ist ebenso als Erstplatzierte in der Endrunde. Petra und ich hatten spielerisch starke Leute in der Gruppe, so dass wir am Donnerstag in der Trostrunde starten werden. Bruno Lehmann ist als Gruppensieger ebenso für die Endrunde qualifiziert wie der verlustpunktfreie Peter Wode – Herzlichen Glückwunsch!!
Die genauen Ergebnisse könnt Ihr gerne hier https://wmc2024.ittf.com/ nachlesen.
Am Dienstag startet zuerst der Mixed-Wettbewerb, bevor am Nachmittag bzw. am späten Abend die Doppelwettbewerbe starten.
Mein ganz persönliches Fazit
Es hat "Click" gemacht - förmlich eingeschlagen hat es bei mir, sowohl Raymond Cheng aus Singapur als auch der Kroate Zoran Sunjic wären für mich auch mit deutlich mehr Training die Endstation gewesen, Beide waren einfach zu gut – spielerisch zu stark. Der Iraner Shirood Gholkami hat wohl kein Visum erhalten, es blieb bei der 3-er Gruppe und somit kann ich keinen nennbaren Zähler auf der Habenseite verbuchen - Nun ja, Mund abwischen und weiter geht's. Ziel für heute: Im Mixed und Doppel so lange ärgern und Punkt für Punkt spielen (Hallo Monja – ich schätze, der Satz kommt Dir bekannt vor - 😉)
Was gibt’s so drumherum zu berichten – Ich habe das heutige Abendessen auf dem Messegelände zu mir genommen: 1 Stück Salami-Pizza und ein kleiner Becher Bier (Heineken) – stolze 14,00 EUR war ich los. Ein typischer Messepreis scheint mir – schaut selber
Dann gabs um Mitternacht noch ein Feuerwerk – ich interpretiere mal, das gabs für die heutige gute Leistung von uns Spielern…
Das war`s für heute – ich bleibe am Ball, ich hoffe Ihr bleibt es auch!
Euer Carsten
Sonntag, 07.07.2024: J E T Z T G E H T E S L O S!
Hallo liebe Tischtennisler,
das Warten hat ein Ende – morgen, am Montag den 8. Juli startet die Tischtennis-WM der Senioren mit den Vorrunden-Spielen im Einzelwettbewerb.
Am Dienstag, den 9. Juli werden die Vorrunden im Mixed- und Doppelwettbewerb ausgespielt.
Auch die Hohberger Delegation um Achim, Thomas, Michael, Karin und Petra ist, wie ich gehört habe, „sicher gelandet“, ein Treffen im großen Kreis hat sich bis dato noch nicht ergeben. Der Austragungsort ist das Messegelände Rom, man kann sich schon mal verfehlen – groß genug ist es.
Hier kann man sich die Gruppen der Spieler selber „ergoogeln“: https://wmc2024.ittf.com/ Die Männer Ü55 starten bereits am frühen Vormittag, unsere Ladies ab 13:20, meinereiner (Ü50) am Abend ab 19:50.
Hier die einzelnen Gruppen der Teilnehmer der TTSF Hohberg:
Auch heute gab es einige bekannte Gesichter und die Freude über das wiedersehen war groß – trainiert habe ich heute mit meinem „Tischtennis-Papi“ Laslo Turzo (SV Salamander Kornwestheim), der mich seit meinem 16. Lebensjahr im Tischtennis-Leben begleitet. Nach einer Auszeit im letzten Jahr ist er wieder am Start. Wir beide ticken ziemlich ähnlich und sind nach wie vor keine Freunde des Spielballes – der STAG-Ball macht doch mitunter was er will, lediglich bei den offensichtlichen „Cracks“ sieht alles so leicht und einfach aus, wie eh und je – bsp.: Thierry Miller (SUI, Männer Ü55) zieht halt durch – Punkt – Ball kaputt…
Ivonne Köpper, so mancher wird sich an Ihr Gesicht erinnern – Sie hat letztes Jahr in Oslo groß aufgespielt und die Trostrunde im Damen-Doppel Ü45 gewonnen – hatte gestern Geburtstag – an dieser Stelle nochmal alles erdenklich Gute nachträglich und viel Glück beim morgigen Start in das Turnier.
Auch Katja Hackenbracht und Wilfried Hamm – Sie haben beide erheblich zur letztjährigen super Stimmung in Oslo beigetragen, die gemeinsamen Abende waren legendär und schreien förmlich nach Wiederholung – sind am Start und haben Ivonne und mich aufmerksam am Tisch beobachtet – einen offiziellen Kommentar gab´s noch nicht – mal schauen was wir von Ihnen in der kommenden Woche noch zu hören bekommen. Dann war da noch Gabi Zilch – Sie kennt unseren Thomas wohl ganz gut und freut sich, dass es morgen endlich losgeht.
Das war`s für heute – ich bleibe am Ball, ich hoffe Ihr bleibt es auch!
Euer Carsten
Anbei noch einige Impressionen rund um die TT-WM – u.a. ist das italienische, militärische Sperrgebiet nur ca 5 Minuten vom Messegelände entfernt, der Tiber hat wieder genügend Wasser, so dass etliche Segelboote die Ufer säumen und die Meeresbrandung war heute Abend einfach nur Energiereich und äußerst erfrischend! 😉
Samstag, 06.07.2024: Vorfreude auf das große Turnier
Hallo liebe Tischtennisler,
die letzten Zeilen von mir gab es zur EM in Oslo im vergangenen Jahr – nun steht die, von der ITTF neu betitelte, ITTF World Masters Table Tennis Championships 2024 in Rom an – (nennen wir es der Einfachheit halber einfach Tischtennis WM der Senioren). Am kommenden Montag geht es los – Hohberger Starter in den Ü55 Klassen und älter starten bereits am Montag-Vormittag in das Turnier, das mit über 6100 Athleten stark und vor allem zahlreich besetzt ist.
Vergangenen Woche durfte ich Zeuge werden wie unser Joachim Stoll und sein Doppelpartner Bruno Lehmann in unserer Hohberger Halle den Feinschliff gesetzt haben – ich glaube die 2 sind super fixiert und haben was vor…
Auch ich habe in den letzten Wochen die Trainingshalle von Innen gesehen – an dieser Stelle nochmal herzlichen Dank an Christian Bayer – ich hoffe, ich kann den erreichten Leistungs-Level halten und
vielleicht sogar noch ausbauen.
Am heutigen Samstag gab es bereits die Möglichkeit die Akkreditierung durchzuführen und in der Trainingshalle die ersten Bälle zu spielen. Der Anmeldebereich ist wie immer nach Nationen unterteilt, der bürokratische Akt lief italienisch typisch stressfrei ab und mit der Akkreditierung um den Hals ging es für mich los Richtung Trainingshalle. Ich durfte mit Ole, einem sehr sympathischen Dänen die ersten Bälle wechseln. Wären doch alle so relaxt und freundlich (trotz meines angesprochenen Fußball Duells mit den Dänen, dass wir „etwas glücklich“ knapp gewonnen hatten, nun sind wir Deutschen auf ähnliche Weise bei der diesjährigen Fußball-EM ausgeschieden und somit kann der Fokus wieder ganz dem Tischtennis gewidmet werden). Danke Ole – Dir einen tollen Start in die WM!
Dann hatte ich eine sehr intensive Einspielphase mit Jonathan, der zusammen mit seine Frau Claire aus Singapur angereist ist. Mit einem so guten Penholder-Spieler zu trainieren war Neuland, hat aber riesig Spaß gemacht. Er hat mir zum Schluss noch seinen Top-Kick Aufschlag serviert, den ich nur mit viel Mühe auf den Tisch bringen konnte – ich dachte bis dato wirklich, ich kann Aufschläge lesen – Pustekuchen. Dann habe ich eine sehr symphytische Truppe aus Bad Honnef kennen und schätzen gelernt, Wilhelm Haneke (seines Zeichens Vorsitzender der TTF Bad Honnef) ist nach einer gesundheitlichen Durststrecke sehr viel leichter und umso fröhlicher und gut gelaunt wie lange nicht – Er hat mir, während wir einige Bälle gemacht haben, meine Fehler auf der RH erklärt – sorry – wer war noch gleich der TT-Xpert… Danke Wilhelm – es war mir eine Freude und Ehre zugleich!
Seine Klub-Kollegin Antje Bauer hat mir im Anschluss annährend den letzten Nerv geraubt. Meinen Respekt hat Sie – lange habe ich niemanden gesehen, der so unangenehm mit einem Antitop-Belag gespielt hat. Es ist einfach schön, die TT-Familie wieder zu sehen, neue und auch bekannte Gesichter zu entdecken (Gabi Raffeis, AUT, lief mir auch schon über den Weg) – den Satz des Tages hatte Wilhelm auf Lager, Er meinte sinngemäß – wir (Antje, Wilhelm und meiner einer) werden bestimmt nicht Weltmeister, wir werden wohl auch nicht mehr in hochklassigen Ligen spielen - der Sinn ist aber doch Spaß zu haben, mit Menschen zusammen zu kommen, neue Freundschaften zu gründen und bestehende Freundschaften zu
vertiefen. Das trifft es schon ziemlich gut.
Ein „altbekannter“ ist Gerhard Matthis, der sich schon sehr darauf freut weitere Hohberger Gesichter zu begrüßen. Schön, dass Du auch diesmal wieder am Start bist, Gerhard!
Morgen gibt es mehr Kontent – der Großteil der Hohberger Spieler sind am heutigen Samstag via Flieger angereist und werden wohl morgen die Trainingshalle stürmen – ich bleibe am Ball, ich hoffe Ihr bleibt es auch - herzliche Grüße aus Rom
Euer Carsten