Kolumne: Hohberg verfügt über "tierische" Spieler
Mit dem 9:2 Kantersieg über Auggen ist den Ortenauern die Meisterschaft kaum noch zu nehmen
Nach dem souveränen Sieg gegen den Tabellenzweiten aus Auggen kommt die Mannschaft der TTSF Hohberg ihrem Saisonziel der Meisterschaft in der Verbandsliga ein großes Stück näher. Die Gäste aus dem Markgräflerland ahnten wohl schon vorher den Spielausgang voraus. Der Kapitän der Gäste, Tobias Kern, überreichte bereits vor dem Spiel den Hohbergern ein Weinpräsent, Auggener Ochsenblut, mit einem eigens gestalteten Etikett verbunden mit der Gratulation zur Meisterschaft. Um den Verfolger auf Distanz zu halten war also eine „tierische“ Leistung notwendig, die die Akteure aus Hohberg am Samstagabend in der Schulturnhalle in Hofweier auch abrufen konnten. Jeder Spieler konnte einen Einzelsieg zum Mannschaftserfolg beitragen, außerdem wurden zwei Eingangsdoppel gewonnen. Bei 8 Punkten Vorsprung scheint der Aufstieg in die Badenliga greifbar nahe, die Personalplanungen für die nächste Saison können also in Angriff genommen werden. Genau der richtige Zeitpunkt also, um die Leistungsstärke der einzelnen Spieler etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.
Angeführt wird das Team von Spitzenspieler Michael Pfeiffer, der den Hohbergern auf Anraten von Trainerfuchs Sven Happek zu Saisonbeginn zugelaufen ist. Er hat sich hervorragend in Hohberg etabliert, einzig die spielerische Konstanz ist noch etwas ausbaufähig. Mal brilliert Pfeiffer an der Platte wie ein schillernder Pfau, um sich ein anderes mal eher mausgrau zu präsentieren. Das vordere Paarkreuz wird durch Andreas Busshardt, einem Spieler mit Stallgeruch komplettiert, der mittlerweile zu den besten Akteuren in der Verbandsliga zu zählen ist. Die kontinuierliche Weiterentwicklung des Hohberger Eigengewächses ist sicherlich seinem Adlerauge zu verdanken. Hat er die Taktik seines Gegners erst einmal gelesen, muss es sich für seinen Kontrahenten genauso anfühlen, als würde man von einer Büffelherde überrannt. Im mittleren Paarkreuz fühlt sich Chamäleon Achim Stoll pudelwohl, hat er doch die Erfahrung und Gabe sich durch variantenreiche Spieltaktik auf unterschiedliche Gegner einzustellen. Einzig die Dynamik vergangener Jahre scheint etwas verloren gegangen zu sein, die Beinarbeit Stolls erinnert manchmal an die Beweglichkeit einer Schildkröte, die eben aus dem Winterschlaf erwacht ist. Mit Jonas Degen verfügen die TTSF Hohberg an Nummer 4 über einen wieselflinken, aalglatten Kaltblüter, der seine Gegner mit einer unscheinbaren Spielweise ködert. Die Vorhandschläge von „Muräne“ Degen sind in Fachkreisen jedoch gefürchtet, weil er die Topspins von tief unten mit enormem Effet zieht. Im hinteren Paarkreuz, dem Filetstück der Mannschaft, können die Hohberger zwei alte Hasen aufbieten, die in dieser Saison kaum zu bezwingen sind. Michael Feißt gelingt es immer wieder sich wie eine Zecke im Gegner festzubeißen, und kommt er mit seinem Noppenbelag so richtig in Fahrt, lässt er sein Opfer kaum mehr aus den Klauen. Ähnlich einem Säbelzahntiger ist er immer noch sehr gefährlich, wenngleich seine Spielweise auszusterben droht. Ebenfalls unter Artenschutz steht das Hohberger Alphatier Thomas Huck, der beim Aufwärmen einem bandagierten, alternden Ackergaul gleicht. Hat er jedoch die erste Hürde gemeistert, den Sprung über die Umrandung, verwandelt er sich zum Duracell-Hasen, der seine Kontrahenten mit knallharten Vorhandtopspins wegtrommeln will.
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