Hart umkämpftes Unentschieden
In einem hart umkämpften, bisweilen kuriosen Spiel mussten sich die Hohberg gegen den Aufsteiger aus Villingen mit einer Punkteteilung zufrieden geben. Dabei mussten die Ortenauer auf zwei Leistungsträger verzichten. Während Achim Stolls Fehlen bereits seit langem geplant war, so war der Ausfall von Thomas Huck nicht vorgesehen.Der Mannschaftskapitän musste wegen eines akut entzündeten Zahns aussetzen. Ein guter Mix aus Nachwuchs, in Person des 14 jährigen Fabian Mühlhaus, und Routine, durch Jürgen Neumaier, sollte die Lücken schließen.
Insgesamt ging man also mit der seit mindestens 10 Jahren jüngsten Truppe in die völlig neu formierten Doppel. Das neue Spitzendoppel Gühr / Feißt überzeugte dabei mit einem ungefährdeten 3:1 Sieg während sich Andreas Bußhardt und Fabian Mühlhaus der Routine des Spitzenspielers Dragan Saric geschlagen geben mussten. Hier wurde einmal mehr klar, dass ein erfolgreiches Doppel mehr sein muss als die Summe der Einzelaktionen beider Partner. Das Doppel 3 mit Jürgen Neumaier und Jonas Degen verpasste dann nur denkbar knapp mit 9:11 im Entscheidungssatz einen gelungenen Start.
Nun durfte man also gespannt sein auf die vielen Nachwuchstalente in den Reihen der Hohberger, auf die es nun ankam und zwar ohne Sicherheitsnetz und doppelten Boden. Und sie schlugen sich prächtig: An den am Ende 8 hohberger Punkten waren bei 7 Nachwuchsspieler beteiligt. Eine äußerst erfreuliche Quote.
Los ging es mit Felix Gühr, der immer mehr in die Rolle des „emotional Leaders" schlüpft. Klasse sein Sieg gegen den starken Basler. Der durch Rückenprobleme gehandicapte Feißt musste am Nachbartisch dem stärksten Spieler beider Mannschaften - Saric - gratulieren. Um es vorweg zu nehmen: Saric holte alle vier für ihn möglichen Punkte und zeigte phasenweise atemberaubenden Tischtennissport.
Nun kam die „Mitte" dran, welches ja eigentlich das hintere Paarkreuz repräsentiert. Mit einem perfekten Spiel terminierte Andy Bußhardt seinen Vilinger Gegenpart musste aber dem starken Defensivkünstler Butz 0:3 gratulieren. Sein Pendant Jonas Degen scheint inzwischen so stabil, dass es ihm egal zu sein scheint in welchem Paarkreuz er antritt. Auch dem taktisch anspruchsvollem Spiel gegen Butz war er jederzeit gewachsen.
Im hinteren paarkreuz war wiederum das Auftreten von Fabian Mühlhaus eine wahre Freude, jedenfalls wenn man Anhänger des TTSF war. Problemlos gegen Brugger und beim kritischen Zwischenstand von 7:7 taktisch klug die Drucksituation gegen den 3. Der südbadischen U18 Rangliste, Stephan Dieterle, meisternd, steuerte er zwei äußerst wertvolle Punkte bei.
Da Neumaier auch sein zweites Einzel etwas überraschend verlor, musste nun das letzte Doppel die Entscheidung bringen. Hier kam es zu einem Krimi, den die Schulsporthalle in Hofweier lange nicht mehr gesehen hatte: Schnell lagen die Ortenauer 0:2 zurück. Einmal mehr konnte Altstar Saric die Gesetzte der Schwerkraft umgehen und mit spektakulären Rückhand-Topspins und Vorhand Flips dominierte er Partner und Gegner gleichermaßen. Gühr / Feißt schafften aber das unerwartete: Sie holten sich die Durchgänge 3 und 4 in ebenso spektakulärer Art und Weise, so dass die Entscheidung im fünften Satz fallen musste. Nach Anfangsschwierigkeiten beschafften die beiden beim Stande von 10:6 vier Matchbälle, die leider allesamt vergeben wurden bzw. gekonnt abgewehrt wurden. Es ging weiter hin und her. Und beim Stand von 15:14 gegen die Hohberger machten die Villinger bezeichnenderweise mit dem besten Ball des Tages den Sack zu und entführten den verdienten Punkt.
Das Unentschieden sieht man in Hohberg mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Einerseits der Punktverlust gegen einen in Bestbesetzung schlagbaren Gegner. Anderseits das abermals vielversprechende Auftreten der Youngster, die sich äußerst gut weiterentwickeln. Die nächsten Spiele planen die Hohberger wieder in Standardbesetzung.